Favoritenpunkte und die Demokratie
Auf einer meiner letzten Cache-Touren sah ich – nur wenige Minuten und Meter voneinander entfernt – wiedereinmal wie gross der Unterschied zwischen einem guten und einem schlechten Cache sein kann.
Was ein guter und schlechter Cache ist, ist für jeden etwas anderes – darum soll es hier auch nicht gehen. Aber: Alle Geocacher und GeocacherInnen mit denen ich spreche, sind sich einig, dass es Caches gibt, die es nicht wert sind, sie anzugehen. Nur weiss man das nicht immer im Voraus, das Listing lässt es höchstens erahnen.
Zudem höre ich immer mal wieder, das so ein Cache eine spezielle Location blockiert und damit eine vielleicht spannendere Cache-Idee blockiert.
Wenn wir uns nicht einig sind (und auch nicht sein müssen), was ein guter oder eben schlechter Cache ist – warum nutzen wir nicht die „Schwarm-Intelligenz“ dazu? Das Hilfsmittel ist schon da: Die Favoritenpunkte.
Bis jetzt werden Favoritenpunkte von vielen von uns schon zur Auswahl von guten Caches genutzt. Man kann sich oft drauf verlassen, denn für 10 gefundene Caches erhalten Premium Mitglieder einen Favoritenpunkt zum Vergeben. Und pro Cache kann man keinen oder nur einen Favoritenpunkt vergeben.
Für einen mehrfach gefundenen Cache ohne Favoritenpunkt heisst das, dass er trotz verschiedenster Auffassung was ein guter Cache ist, niemanden bisher angesprochen hat. Warum solche Caches dann nicht ausser Verkehr nehmen und Platz machen für einen besseren?
Mögliche Idee – nur mal zum Nachdenken:
- Ein Cache, der mindestens 10 mal (oder 50 oder 100) gefunden wurde, aber keinen Favoritenpunkt erhalten hat genügt der Geocaching-Community nicht. Er wir geschlossen und der Owner aufgefordert, den Cache zu entfernen.
Und wer meint, dass die Owner nicht motiviert sind, die geschlossenen Caches nicht zu entfernen, mag recht haben. Bereits heute gibt es aber Caches, die noch aktiv sind oder geschlossen werden und die Owner kümmern sich nicht darum.
Mit einem automatischen Aufräumen könnte eine gewisse Qualität gesichert werden – auch wenn es hier genügend Möglichkeiten geben wird zu betrügen. Aber auch dass kennen wir heute schon, z.B. bei der Eingabe von Caches, etc. Und wer an seinem Cache festhalten will, kann diesen ja auch auf einer alternativen Caching-Plattform listen lassen.
Warum soll die Idee nicht funktionieren? Wir sind stolz auf unsere Demokratie und sind uns gewohnt abzustimmen – bei uns im Dorf übrigens auch öffentlich an der Gemeindeversammlung. Was sind Favoritenpunkte anders als Stimmzettel?