#111 Garmin-Entwickler scheinen keine Multi-Caches zu suchen

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Das schriftliche Interview mit Garmin Deutschland, Antworten vom 13. Dezember 2019

Paravan:

Garmin ist bekannt für Navigationsgeräte und elektronischen Produkten gerade auch für Sport und Fitness. Woher kommt Garmin und wie positioniert sich die Firma heute am Markt.

Garmin:
Garmin kommt aus dem Bereich Navigation, vor allem im Bereich Aviation/Marine und Automotive. Inzwischen hat sich Garmin zu einer active Lifestyle-Marke entwickelt und unterstütz seine Kunden unter dem Motto #BeatYesterday gesünder zu leben, sich mehr zu bewegen, wohler zu fühlen, oder Neues zu entdecken.

Paravan:
Ich selber nutze zu meiner grossen Zufriedenheit ein Garmin-Auto-GPS und nutzte auch eine Fitnessuhr. Ich möchte mich für das Weitere nun aber auf die Outdoor-Geräte konzentrieren, wie auch von Geocachern weltweit genutzt werden.
Wie wichtig ist das Marktsegment der „Geocacher“? Schlussendlich sind seit mehreren Produktgenerationen die Geocaching-Funktionen in Garmin-Outdoor-Geräten implementiert.

Garmin:
Wir wollen natürlich auch das Marktsegment der Geocacher mit unseren Produkten abholen. Aus diesem Grund finden Sie in vielen unserer Geräte entsprechende Funktionen.

Paravan:
Ich selber kenne die Garmin-Outdoor-Produkte verschiedenster Generationen vom Etrex Summit bis hin zum GPSMAP 66st. Die Hardware hat mich eigentlich immer überzeugt. Die Geräte-Firmware enttäuscht mich und die Geocaching-Community jedoch regelmässig bei jeder Produkt-Generation. Bevor ich hier ins Detail gehen:
Wie ist bei Garmin das Produktmanagement organisiert? Ist dies allgemein pro Gerät, Geräteklasse oder gibt es ev. sogar einen Produktverantwortlichen für die Geocaching-Funktionalität?

Garmin:
Das Produktmanagement bei Garmin ist nach verschiedenen Bereichen aufgeteilt. Es gibt allerdings keinen expliziten Produktmanager für den Bereich Geocaching.

Paravan:
Wie ermittelt Garmin die Bedürfnisse der Kunden, speziell z.B. der Geocacher?

Garmin:
Wir versuchen unsere Produkte immer so weiterzuentwickeln, dass wir die Bedürfnisse unserer Kunden bestmöglich abdecken. Das ist natürlich für jeden unserer Bereiche sehr individuell.

Paravan:
Wie erwähnt, bin nicht nur ich sondern die Geocacher-Community oft nicht zufrieden über die Geocching-Funktionalität bei den GPS-Geräten. Es gibt unabhängig Webseiten, welche detailiert und neutral Wünsche und Fehler säuberlich auflistet (z.B. gpsrchive.com), abr teilweise seit Produktgenerationen ändert sich praktisch nichts.
Einige wenige Beispiele die seit Jahren bemängelt/gewünscht werden:

  • Zu Geocaches gehörende Wegpunkte werden nicht in der Garmin Geocaching-Verwaltung angezeigt und können so nicht einfach genutzt werden. (andere GPS-Herstelller haben diese Funktion: Magellan, Falk,…)
  • Die Anzahl Geocaches ist in neuen Garmin-Gerät unbegrenzt (nur durch den Speicher limitiert) was auch beworben wird, nicht jedoch die zu den Geocaches gehörenden Wegpunkte. Diese werden als nomale Wegpunkte behandeltn und sind anzahlmässig limitiert.
  • Die über „Live Geocaching“ mögliche Logeinträge werden direkt als Logeinträge und nicht den dafür vorgesehenen „Field notes“ gespeichert. Dies ist unschön und ärgert auch die Cache-Owner.

Dies sind nur einige wenige fundamentale Geocaching-Funktionen und nicht Wünsche einzelner. Warum werden solche Funktionen durch Garmin implementiert und vergrössert so immer mehr den Abstand zu Smartphones, zu welchen viele GPS-Geocacher abwandern?

Garmin:
Wir nehmen die Bedürfnisse unserer Kunden sehr ernst und versuchen unsere Produkte dementsprechend weiterzuentwickeln. Allerdings werden unsere Produkte in den USA entwickelt und somit haben wir nicht immer die Chance direkt einzugreifen.

Paravan:
Ich selber haben nach Erscheinen von Firmware-Updaes schon mehrfach nach einigen Stunden Wandern oder eben Geocaching offentsichtliche Fehler gefunden. Dies wurden dann zwar meist innerhalb kurzer Zeit durch Garmin behoben. Trotzdem: Wie werden Firmware-Updates bei Garmin geprüft? Ich stelle mir – zugegeben als Laie – vor, dass man jemandem das Gerät gibt und ihn bittet, dieses ein Wochenende lange intensiv zu testen. Ich würde auch eine Liste mit Fehlern in vorangehenden Modellen führen und diese beim neuen Gerät vorab testen, würde ob diese wieder auftreten.
Von einem Mitwbewerber habe ich vor Jahren auch einmal ein Gerät erhalten mit dieser Bitte dieses speziell im Bereich Geoaching zu testen  und das bevor das Produkt auf den Markt gebracht wurde. Wie ist das bei Garmin? Wäre das nicht auch eine Möglichkeit für Garmin? Ich stelle mir vor, dass das insgesamt günstiger wäre als mehrfach die Firmware zu überarbeiten.

Garmin:
Bei unseren Produkten achten wir stets auf höchste Qualität. Dafür werden alle unsere Geräte vor Markteinführung von den Entwicklern über einen bestimmten Zeitraum hin ausgiebig getestet.

Paravan:
Ist es für Garmin denkbar, dass man die gute Hardware ausgewählter GPS-Modell für Open Source-Projekte öffnet und so neue Funktionen ermöglicht, welche die Community selber realisieren könnte

Garmin:
Wir bieten unseren Kunden regelmäßig Software-Updates an, mit denen sie ihre Produkte mit unseren neuen Funktionen erweitern und diese umfassend nutzen können.

Paravan:
Garmin hat den Sitz in Schaffhausen in der Schweiz. Ich gehe davon aus, dass in Schaffhausen sich nur Büros befinden und keine technischen Abteilungen?
Wo werden die Outdoor-Geräte entwickelt (Hard-und Software)?

Garmin:
Alle Geräte von Garmin werden in den USA entwickelt und das sowohl im Bereich Hardware und Software.

Paravan:
Können Sie etwas verraten, was Garmin im Bereich der Outdoor-Geräte und des Geocaching aktuell plant?

Garmin:
Auch im kommenden Jahr wird es wieder neue Produkte im Bereich Outdoor-Handhelds geben.

Antworten von Garmin-Deutschland ,13. Dez. 2019

Categories: Podcasts

7 Replies to “#111 Garmin-Entwickler scheinen keine Multi-Caches zu suchen”

  1. Lausige Antworten von Garmin. Ich benutze zum Glück schon seit Jahren keine Garmin Geräte mehr. Da ist mir eine richtige Geocaching App auf dem Smartphone 100x lieber!

  2. Schade, dass Garmin den Wert einer grossen Zielgruppe nicht erkennt. Nun, ich handle ähnlich wie Attila_G: mein Garmin kommt nur noch in Ausnahmefällen zum Einsatz und mein Bedürfnis nach einem neuen Gerät ist gleich Null. 2 potentielle Kandidaten für einen Neukauf haben sie schon mal verloren.

  3. Ja, das geschliffene Marketingsprech, das nicht auf konkrete Fragen oder Anregungen eingeht, ist schon einigermassen erschreckend. Ich wäre dann der dritte Kunde, den sie verloren haben. Seit das iPhone wasserdicht ist und ich eine Powerbank dabei habe, hat sich ein Garmin für mich komplett erledigt (auch wenn es noch ein paar Vorteile hätte wie z.B. die Robustheit). Das Marktsegment der Geocacher ist entgegen der Beteuerungen offensichtlich nicht wichtig. Mein Garmin habe ich seit mehr als einem Jahr nicht mehr gebraucht, die Software ist einfach von vorgestern (und die an sich stabilere wherigo-Funktionalität liessen sie ja auch weg!).
    Ich kann eigentlich nur den Kopf schütteln über die Tatsachen und die Antworten von Garmin.

  4. Da geht es mir ähnlich wie den „Vorrednern“. Ein Outdoorhandy (bei mir das Landrover) hält mit dem andockbaren Zusatzakku mit verbesserter GPS-Antenne locker einen Tag durch, und bietet mit einer entsprechenden App, (fast) alles, was ein Garmin kann. Pluspunkt waren bei Garmin jeweils noch die relativ preiswerten Topo-Karten. Bei den neueren Geräten schaffte ich es jedoch nicht mehr, diese auf einer einzigen grossen Micro-SD Karte zu speichern. Das relativiert sich also auch. Lange war das Monterra mein Lieblingsgerät, das ist aber mangels Updates kaum noch brauchbar. Die Original-Apps waren da ja nie wirklich zu gebrauchen. Ein neues müsste da schon einiges bieten. Mit meiner Garmin Uhr bin ich allerdings bisher sehr zufrieden.
    Gruss swiss-tandem

  5. Lieber Paravan,
    trotz Deiner Bemühungen waren die Antworten enttäuschend…!
    Meinst Du nicht, wenn Du doch so weit gekommen bist, wäre eine Idee, könntest Deine interessanten Fragen direkt in die USA zustellen?!
    Vielleicht werden die dort unsere Erwartungen erfüllen…und wären froh für einen so guten Feedback! Ich denke nicht, wie Du das im Podcast beschrieben hast, dass das Garmin-Team in Deutschland Deine Fragen weitergeleitet haben.

    LG hot_peppers

    1. Danke fürs Feedback.Ich habe die letzten Jahre immer wieder Kommentare und Fehlermeldungen an Garmin in USA gesandt und nie Antwort erhalten. Wäre eine Idee, das mit USA, habe ich mir auch überlegt, aber vermutlich würden die das an Garmin in Europe/Deutschland weiterleiten.

  6. Die Meinung zu den Antworten von Garmin teile ich mit meinen Vorschreibern. Unter aller Sau und eine Frechheit. Keine Antwort wäre da fast noch anständiger gewesen, als die Fragen so nichtssagend zu beantworten.
    Leider sind aber Handy und Co für mich keine Lösung. Wenn ich nämlich mehrere Tage unterwegs bin, führt für mich einfach nichts am eTrex30x vorbei. Meine früheren Geräte (Oregon 600/700) hatten einen Stromverbrauch das mir schwindelig wurde und ich für jeden Tag ein Satz (2 AA) Batterien mitschleppen musste. Handy ist auch keine Lösung, will ich nicht eine Powerbank mit entsprechender Kapazität (und entsprechendem Gewicht) mitschleppen.
    Nun bin ich natürlich auch kein Massstab und für andere mag Handy und Co funktionieren. Mein Handyakku ist leider nach einem Tag schlapp und da läuft das eTrex noch mind. zwei weitere Tage. Wünsche hätte aber auch ich unzählige an Garmin.

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